Coronavirus: Allgemeine Lage und Situation an den Schulen in Basel-Stadt

Gemeinsame Medienmitteilung des Erziehungsdepartements und des Gesundheitsdepartements

An einer Medienkonferenz äusserten sich heute Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger und der designierte Kantonsarzt Simon Fuchs zur Coronavirus-Lage im Kanton Basel-Stadt. Die nächsten Wochen werden zeigen müssen, ob sich die enorm hohen Ansteckungszahlen in Hospitalisationen niederschlagen. Erziehungsdirektor Conradin Cramer und Markus Ledergerber, Leiter Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, zeigten die Auswirkungen auf die Schulen auf.

Seit zwei Wochen befindet sich der Kanton Basel-Stadt in einer Situation mit enorm steigenden Zahlen. Die Infektionszahlen sind aktuell höher als in allen bisherigen Wellen. «Wir müssen jetzt durchs Nadelöhr», fasste Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger die Situation zusammen. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob sich die hohen Ansteckungszahlen in eine dramatischere Situation in den Spitälern übersetzen werden. Aktuell ist die Situation in den Kohortenstationen und Intensivpflegestationen der Basler Spitäler angespannt und belastet, jedoch nicht überlastet. Verglichen mit früheren Wellen steigt die Auslastung in den Spitälern aktuell nicht so stark an wie in früheren Wellen – dank der Impfung.

Mit Blick auf die möglicherweise weiter steigenden oder hoch bleibenden Infektionszahlen gilt es, Kompromisse zwischen sozialmedizinischer Einschätzung und den Bedürfnissen der Wirtschaft und Infrastruktur umzusetzen. Simon Fuchs, designierter Kantonsarzt: «Eine Verkürzung von Isolations- und Quarantänedauer birgt sozialmedizinisch betrachtet Risiken. Ich verstehe jedoch den nötigen Kompromiss, damit Wirtschaft und Infrastruktur aufrecht erhalten bleiben.» Falls sich in systemrelevanten Betrieben ein weiterer relevanter Personalmangel abzeichnet, hat der Kantonsärztliche Dienst zusätzliche Erleichterungen für systemrelevante Betriebe vorbereitet. Gemäss den Empfehlungen des Bundes sind Betriebe definiert, in denen die Isolation bei relevantem Personalmangel weiter erleichtert werden kann (bewilligungspflichtig) oder die Quarantäne reduziert werden kann (meldepflichtig). Weitere Informationen und Antragsformulare sind auf www.coronavirus.bs.ch zu finden.

Dank für den grossen Einsatz der Lehr- und Fachpersonen und Schulleitungen

Die hohen Infektionszahlen bleiben nicht ohne Auswirkung auf die Schulen, wo seit dem 3. Januar 2022 strengere Massnahmen gelten. So wurde die Maskentragpflicht bis auf die 1. Primarschulklassen erweitert und die Tests sind für die Schülerinnen und Schüler sowie für die Lehr- und Fachpersonen der Volksschulen obligatorisch. Die Massnahmen werden in den Schulen gut umgesetzt, auch wenn sie bei den jüngeren Schülerinnen und Schüler einen starken Einschnitt in den gewohnten Schulalltag bedeuten. Die Massnahmen sind aber wichtig, um die Schulen weiter offen zu behalten – was das erklärte Ziel in der jetzigen Situation ist. Für den Fall, dass die Zahlen an den Schulen weiterhin ansteigen, werden momentan die diversen Szenarien geprüft. Erziehungsdirektor Conradin Cramer: «Die Lehr- und Fachpersonen sowie die Schulleitungen leisten einen grossen Einsatz an der Front und beweisen viel Fingerspitzengefühl. Dafür ganz herzlichen Dank!» Es gibt eine kleine Minderheit an Eltern, die sich mit den Massnahmen nicht einverstanden erklären können. In derartigen Situationen wird zuerst durch Gespräche versucht, zu einer Lösung zu kommen. Wenn dies nicht funktioniert, kann auch ein Ordnungsbussenverfahren eingeleitet werden. Conradin Cramer: «In rund einem Dutzend Fälle wurde dieser Schritt bislang nötig.»

Markus Ledergerber, Leiter Kinder- und Jugendgesundheitsdienst zeigte auf, dass ein Anstieg an Fallzahlen in der Bevölkerung automatisch einen Anstieg der Infektionen in den Schulen bedeutet. Dies hat sich in den letzten Tagen in der Positivitätsrate der Pooltests klar gezeigt, welche angestiegen ist. Markus Ledergerber: «Wir sind sehr bemüht, die Pooltests aufrecht zu erhalten und gleichzeitig den Prozess weiter zu vereinfachen.» Ein Umstellen für alle Schulstufen auf direktes Depooling in Labors wird vom Kanton Basel-Stadt angestrebt. Bis die Umstellung vollzogen ist, ist es möglich, dass das Testen in Schulen an Grenzen stösst und Rhythmuswechsel oder Rhythmusvereinfachungen kurzfristig nötig sein werden. Die Modalitäten werden aktuell geprüft.

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